Dr. Muffels Telebrause
Ob nun bleihaltiger Superkraftstoff tatsächlich verboten wird, oder das derzeit heiss diskutierte Tempolimit für Fahrzeuge ohne Katalysator kommen wird: das ist mir gerade total egal. Ich gehe heute abend ins Kino, natürlich in den Film des grossartigen Comedians Otto Waalkes, dessen „…der Film“ gemischte Kritiken erhielt und ebensolche Unterhaltung verspricht.
Im Wirtschaftsteil der Zeitung steht auch nichts wirklich neues. Angesichts des im kommenden Jahr anstehenden Fünf-Jahres-Plans hat die DDR Westkredite von mehr als fünf Milliarden Mark aufgenommen. Vielleicht nennt man das irgendwann einmal Solidaritätsbeitrag. Ansonsten regiert das Sommerloch, kein Wunder, wenn Kohl am Bospurus ist. Angesichts der Parteispendenaffäre positioniert sich Rau als Kanzlerkandidat, der sicherlich auch von der verspäteten Warnung vor mit Glykol gepanschtem Wein profitiert.
Ich mag Otto. Zwar sagte er vor zwei Jahren, es ginge alles den Bach runter (und zu oft sind Kinofilme von Komikern ein Zeichen für ein nahendes Ende ihrer -zumindest Bühnen- Karriere), aber sein Manager braust im dunkelblauen Porsche durchs Land und ist per Autotelefon trotzdem immer erreichbar. Ganz runter kann der Bach noch nicht sein, sonst würde er statt unterwegs Termine durchzusprechen über die drei Mark für eine Packung Kippen nachdenken.
Loriot machte es in diesem Punkt nicht vor. Weder Manager noch Kinofilm, also nach meiner Theorie auch kein den Bach runtergehen zu erwarten. Ich muss jetzt los, „like ice in the sunshine“ quasi – der Film fängt gleich an.
Und da noch niemand Magic erfunden hat, kann ich leider nichts drüber schreiben.