Blog über Magic: the Gathering und Brettspiele

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Bevor ich mich damit beschäftige, habe ich genug andere Dinge, um die ich mich kümmern könnte

atog28

Voll der ein-Mann-Blog hier. Wenn das so weitergeht, kommentiere ich mich bald nur noch selbst. Vier der letzten fünf Kommentare sind von mir. Später kommt noch was zum Kommentieren. Zunächst das Thema: Nihilismus zum Quadrat?!

atog28: Hey, was geht?!!
atog28: deine msudda
atog28: MACHST DU MICH AN ODER WAS??!?!??
atog28: du hast keine ahnun !
Beispielhafte Darstellung. Ergebnisse können abweichen. Farbänderungen und Irrtümer vorbehalten.



Wie schon unter einen der letzten Umfrageblogs geschrieben, habe ich mich der Mehrheit gebeugt. Eigentlich wollte ich über ganz andere Themen schreiben. Ich stellte die Liste auf und beim Drübersehen fest, dass da nur „Limited“ und „Casual“ als Gruppen in Frage kommen. Etwas für Standard sollte auch dabei sein, also fügte ich am Ende noch diese Brennende Anfrage-Geschichte ein, aber mehr so als Quoten-Standard-Ding. Guess what: dieser Anhänger hat die meisten Stimmen bekommen.

Dann habe ich mir überlegt: bäh, eigentlich willst du das ja gar nicht schreiben, so ausgewogen war die Idee ja auch wieder nicht. Viel lieber hätte ich über meine Ravnica-Box geschrieben oder über Mischdesign, oder, oder, oder… aber dann zu sagen: *zunge_rausstreck* ich richte mich nicht nach der Mehrheit? Wo käme man da hin? Zu Abstimmungen, die keinen mehr interessieren. Nein, also ich nahm das absolut ernst, denn nichts ist besser als Feedback.

Da ich das Thema in MU besser darstellen kann, schob ich es dahin und inzwischen steht der Artikel ein paar Tage und ich wundere mich ein bisschen, was ich mit dem Feedback zu dem Artikel anfangen soll (Dennis‘ Kommentar mal als lobende Ausnahme). Ich fürchte fast, dass meine folgenden Schlussfolgerungen richtig sind, und das würde mich, obwohl ich sie selbst schloss, auch wieder erschrecken. Hat man manchmal, dass eigene Gedanken erschrecken…

Tatsächlich lässt sich aus den Kommentaren nichts herauslesen. Zum Beispiel von F R: „Wenn der Artikel ernst gemeint ist, dann gute Nacht.“ – das ist eine gefühlte Äusserung, aber es bezieht sich nicht auf etwas konkretes. Gute Nacht warum? Auch Andy Lusser äussert sich gefühlsmässig. Leute, ich bin ein INTP, mir müsst ihr mit Fakten kommen. Ich lasse mich auch durch eure Gefühle ansprechen, aber das ist nicht so ausgeprägt wie bei euch.

Am Ende muss man einfach sagen: die Leute verstehen nicht, was man aus dem Artikel herauslesen kann. Mein Fehler, insofern ist er nicht für jeden Leser geeignet, aber immerhin entstand eine nette Diskussion zu den Fetchländern. Klar übersah ich die Diskrepanz, dass die Fetchies und die M10-Duals keine gemeinsamen Farben abdecken, aber da das auch nur beispielhafte Manabasen sind, halte ich dieses Detail nicht für wesentlich. Wer sich an den Details aufgeilen kann ohne den Kern des Artikels zu erfassen, sollte sich vielleicht mit seinen Aussagen selbst an die Nase packen.

Eines zeigen die Kommentare mir aber ganz deutlich: warum es jetzt, im Vergleich zu circa vor zwei Jahren, weniger Artikel gibt, die nicht nur das aufzeigen, was man ohnehin schon irgendwo gesehen hat. Auch MiDi bekommt entsprechenden Gegenwind bei der Vorstellung neuer Ideen (die teilweise nicht mal so abwegig sind wie die „Mountain, Burning Inquiry“-Idee) und statt einer Auseinandersetzung mit diesen Funken, die man eventuell zu einem Feuer weiterentwickeln könnte, stempelt man in Deutschland lieber den „mein Penis ist länger“-Kommentar drunter und ist fertig. So viel cooler als nachdenken.

Wobei letztgenanntes Problem ebenso Anwendung auf andere Artikelformen findet. Draftwalkthroughs „alles schon bekannt“, Casual-Artikel „tl; dr“, Eternal-Formate – insbesondere Legacy, über was anderes kann man ja nichts schreiben „du kakn00b“ oder einfach nur Community-Artikel „unlesbar“, alles wird durch pubertäres Gelaber untermalt. Ich bins inzwischen wirklich leid. Es interessiert wohl niemanden, aber die letzten Blogs auf mtgblogs habe ich, mit Ausnahme von Teardrops, nur überflogen. Ich kann es nicht mehr. Dieses ganze „deine mudda“-Gelaber ist zwar verebbt, aber stilistisch hat sich keine Weiterentwicklung ergeben.

Ich weiss, da sind auch welche da draussen, die sind erwachsen, können sich artikulieren (bei manchen reicht es sogar zum einen oder anderen Buch) und kennen die Grundlagen von Feedback und wenden sie sogar an. Darin sehe ich den Lichtblick, und nicht in denen, die es cool finden am Tag vor dem Grand Prix noch zu planen, wie sie denn dahin kommen, geschweige denn, dass sie eine Übernachtungsmöglichkeit organisiert hätten.

Teardrop hat geschrieben, dass die Situation in den USA so sei, dass sich Magicspieler dort über die Gruppe identifizieren und wenn ich das übertrage, dann möchte ich das eigentlich auch. Ich möchte stolz (oder mindestens selbstbewusst, das Wort passt hier eigentlich besser) sagen können: Ich spiele Magic. Aber das ist nicht gut so, denn damit werde ich mit dem, was ich eben beschrieb, dem pubertären Schwanzmesser, in eine Schublade gesteckt. Und das möchte ich nicht. Ob dieses Bild tatsächlich besteht, weiss ich nicht – aber den Anspruch, den ich mit Magic vor einigen Jahren verbunden habe, ist nicht mehr da. Es steht nun nicht mehr der Aspekt des Denksports im Vordergrund, sondern mein Eindruck aus dem deutschsprachigen Raum ist nicht besser als der der VW-Tuning-Szene.

4 Kommentare

  1. trischai meint:

    Wooaaa hat der die Wahlen manipuliert. Wo ist meine Fackel! Oh da..ach ja..abgebrannt..verdammt! Tja das wars dann mit dem Mob!

    @ Burning Inquiry Artikel

    Ich glaub ja bis heute, dass er ein Scherzartikel ist, dass kann einfach nicht ernst gemeint sein. Wäre am 1. April aber besser gekommen.

    @ Blog

    Bei den Kommentaren gerade zu nicht Mainstream Artikeln gibt es entweder keine Kommentare oder 90% dumme (wenn man Glück hat) Dabei werden dann die restlichen 10% noch todgeflamed und kommen nie wieder. Aber wie so immer im Leben. Man kann nur mit gutem Beispiel vorangehen oder aufgeben und es damit noch schlimmer machen.

  2. Tormod meint:

    Ich denke einfach mal, das Problem ist, die Verbindung Burning Inquiry und Land Destruction kann man nun wirklich nicht ziehen, was du am Ende ja im Prinzip auch selbst schreibst, aber braucht es dafür so viel Text?

    Wenn du auf etwas anderes hinauswolltest, habe ich es wohl leider auch nicht verstanden.

    Wenn man Burning Inquiry spielen will, dann braucht man m.E. schon irgendetwas, was damit Synergie hat – das könnte Unearth, Madness oder Flashback z.B. sein, auch da gibts wahrscheinlich bessere Alternativen, aber wenn ich ein Inquiry-Deck bauen wollte, würde ich da ansetzen.

  3. Teardrop meint:

    @Trischai:
    Du bringst es ja selbst mit Fackel nur auf ein Möbschen, Angeber!

  4. seanchui meint:

    ich kann die Reaktion auf den artikel auch nicht wirklich nachvollziehen… warum nicht einfach mal über neue ideen schreiben? man kann dann ja diskutieren, ob daraus was praktikables wird oder nicht, aber diese holzhämmer, mit denen auf pfade abseits der ausgetrampelten wege gehämmert wird sind schon sehr unschön!
    gruß
    seanchui

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