Matrizenmultiplakator
Habt ihr das hier gelesen? Nein? Ja? Und die Kommentare auch? Ja? Nein?
Ich finde: da fehlt das Offensichtliche. Was haben denn nun die Decks der Top-8-Spieler gekostet? Über alles einen Durchschnitt bilden kann ich auch. Dann verdienen die Top-Fussballer und ich im Durchschnitt acht Millionen. Nicht übel. Als ich mir die Frage nach dem einzelnen Preis gestellt habe, wurde ich aber enttäuscht. Keine Spaltensummen. Wie öde.
Aber das ist ja schnell selbst gebastelt. Euer Matrizenmultiplakator besorgt es euch. Hier also eine kleine Tabelle:
Re Ca Co So Bu Ly Sn Pi 24961 36424 23680 47442 45747 44207 25442 27672
Wert ist natürlich in Cent, wie beim „Original“. Was mir sofort auffällt: drei echt teure Decks, eins, was im Durchschnitt soviel kostet wie er angegeben hat und vier Decks die billiger sind. Echt! Billiger als drei grüne Scheine. Im Durchschnitt. Egal, ob dieser Durchschnittspreis nun zu hoch ist, aber die sind sogar noch billiger!
Die Queen würde sagen: „Shocking!“
Hier der Return und die Decktypen:
1 | Coimbra, André [PRT] | $45,000 23680 | Naya Lightsaber |
2 | Reitbauer, David [AUT] | $24,000 24961 | Jund |
3 | Soh, Terry [MYS] | $15,000 47442 | Naya |
4 | Snepvangers, Bram [NLD] | $14,000 25442 | Boros Bushwacker |
5 | Cavaglieri, William [ITA] | $11,000 36424 | Mono-W Token |
6 | Bucher, Manuel [CHE] | $10,500 45747 | Bant |
7 | Lybaert, Marijn [BEL] | $10,000 44207 | Jund |
8 | Pils, Florian [DEU] | $9,500 27672 | Jund |
Ich habe jetzt keine Konversionsraten oder so, und zusammenfassen kann man das auch schlecht, da bis auf drei Jund-Builds die Decks doch eher heterogen sind. Aber auch bei denen sind unterschiedliche Preise. Marijn Lybaerts Jund-Deck ist fast doppelt so teuer wie das des Zweitplatzierten? Die einfache Erklärung: er spielt auch mehr Plains als David. Verzichtet also auf die „1“er Blightnings und packt „3914“er €ng€l (diese Schreibweise finde ich sehr geil, wie man sieht) ins Deck.
Weiss, die Modefarbe bei den Luxuskarossen, setzt sich also auch bei Magic als Luxusfarbe durch. Die entsprechenden Mythics sind bekannt und benannt. Jetzt könnt ihr noch den Dollarkurs nutzen um den EV auszurechnen, aber ich kann schon eins verraten: wer in die Top8 kommt, braucht sich um den Preis seines Decks keine Sorge zu machen.
So weit sind wir dann doch nicht.
28. November 09 um 6:18
Warum weiss? Bei unserem Golf wurde es weiss, weil es nichts extra kostet. Warum Geld für einen der irrelevantesten Aspekte eines Autos ausgeben?
Naja eigentliches Thema: Danke für die sinnvolle Statistik!
Ich habe das bei AP schon bemerkt, aber auch seine Preisfindung entbehrt jeder Logik, die mir mein VWL Prof in den ersten paar Vorlesungen reingepresst hat. Da haben wir den feuchten Traum des Mikroökonomen (MKM – der nahezu komplett transparente Markt, komplett mit unsichtbarer Hand und allem…) und wir wollen ihn nicht korrekt nutzen?
28. November 09 um 6:21
Ah ja, der Engel kostet, so wie ich informiert bin, im durchschnittlichen Verkaufspreis 25 oder so. Das bedeutet, dass AP auf jedes Deck mit 4 Engeln kategorisch 60 Euro draufschlägt, die da nicht sind… Naja ok noch Versand und so drauf, aber dann sind das immernoch 50 € zu viel…
28. November 09 um 11:34
Ich kenne deine Informationsquellen nicht, aber die grundlegende Information für Pischis Liste ist der Durchschnittspreis von MKM. Der liegt für Baneslayer €ng€l gerade bei 42,47 EUR, also aktuell 9% höher als in seiner Liste. Wenn du jetzt informiert bist, dass der auch für 25 EUR zu haben ist, warum ergibt sich rechnerisch der hohe Preis von circa 40 EUR?
Ich habe das nachgerechnet und komme zu folgendem Ergebnis: der durchschnittliche Preis berechnet sich aus allen EX+ Angeboten ohne die Foilkarten. Deren Preise addiert und durch die Anzahl geteilt ist der Durchschnittspreis. An und für sich also nachvollziehbar.
Woran liegt der Unterschied? Aktuell weist jemand 8 Engel für 40 EUR aus, frei nach dem Motto: vielleicht finde ich ja einen Käufer für den Preis. Wie du auch in den ersten paar Vorlesungen gehört hast, haben wir zur Preisfindung nur die Angebotsseite genutzt. Der ausgewiesene Durchschnittspreis ist der durchschnittliche Angebotspreis – nicht etwa der durchschnittliche Transaktionspreis. Das wäre viel interessanter, wenn man die Preise aller verkauften €ng€l sehen könnte und daraus berechnen kann, was man durchschnittlich zahlen muss. Haben wir aber nicht. Erster Punkt.
Zweitens sind neben den eigentlichen „Mondpreisen“, die den durchschnittlichen Angebotspreis erhöhen, auch die Playsetangebote ziemlicher Unsinn. Rechnerisch geht MKM hin und betrachtet ein Playset €ng€l, das für 200 EUR drin steht, als wäre das nur ein Exemplar. Der Effekt auf den Durchschnittsangebotspreis ist enorm, denn wenn man diese Playsets so auflöst, wie es gedacht ist (nämlich einfach die Menge vervierfacht und den Preis beibehält) ergibt sich durchschnittlich 37,28 EUR, also etwa 15% weniger als vorher.
Zusammenfassend:
Der durchschnittliche Preis ist meines Erachtens ein sinnvolles Kriterium. Die Angabe krankt jedoch an zwei von MKM verursachten Punkten: Playsets werden nicht erkannt und führen zu inakzeptabel hoher Fehlerquote in der Berechnung. Ausserdem werden die erzielten Verkäufe nicht als Grundlage einer Preisbildung verwendet, womit wenigstens der Ausdruck „Durchschnittspreis“ ungenau ist.
28. November 09 um 11:51
Zum Vergleich hier mein T2-Deck von den Worlds (ohne Kleinkram und APAC-Basiclands):
4 Baneslayer Angel 3914
4 Lotus Cobra 1657
3 Elspeth, Knight-Errant 2246
2 Liliana Vess 501
2 Thornling 444
4 Marsh Flats 1205
4 Verdant Catacombs 1355
4 Maelstrom Pulse 1706
4 Mycoid Shepherd 221
2 Sunpetal Grove 656
4 Noble Hierarch 1455
4 Knight of the Reliquary 729
4 Wall of Reverence 473
2 Identity Crisis 125
4 Path to Exile 460
—————————–
62890
und die WM gewonnen hab ich trotzdem nicht 🙁
28. November 09 um 12:11
Realistischer als der Durchschnittspreis wäre der Median. Also der Preis, bei dem 50% der Angebote höher sind und 50% der Angebote niedriger. Das sorgt dafür, dass den Preis kaum verzerren. Beim Baneslayer Engel wären das jetzt 32€ was realistischer als 40 Euro wäre.
Und man theorethisch noch überlegen, ob man nicht genau die Mitte nimmt, sondern z.b. den Preis, bei dem 60% der Angebote teurer und 40% billiger sind.
28. November 09 um 14:07
lülülü „Median“ once again. Ob nun geometrisches oder arithmetisches Mittel – das ist komplett egal, solange wir nur Angebotspreise bekommen.
28. November 09 um 14:46
„Der ausgewiesene Durchschnittspreis ist der durchschnittliche Angebotspreis – nicht etwa der durchschnittliche Transaktionspreis. Das wäre viel interessanter, wenn man die Preise aller verkauften €ng€l sehen könnte und daraus berechnen kann, was man durchschnittlich zahlen muss. Haben wir aber nicht.“
Haben wir aber eben doch. Und genau darauf stützt sich ja ganz zentral die Kritik. Der durchschnittlicher Verkaufspreis (von dem wir allerdings nicht genau wissen, wie er zusammengesetzt ist – vielleicht könnte jemand mal bei karmacrow anfragen) kann abgerufen werden, indem man unter „Karten verkaufen“ die fragliche Karte einstellt und statt LOW (= Tiefstpreis) oder AVG (= Durchschnittsangebotspreis), SELL anklickt. Zumindest halten die Leute das für den durchschnittlichen Verkaufspreis, auch wenn ich da gerade für den Baneslayer sagenhafte 19,10 angezeigt bekomme.
28. November 09 um 21:29
„Die einfache Erklärung: er spielt auch mehr Plains als David. Verzichtet also auf die “1″er Blightnings und packt “3914″er €ng€l (diese Schreibweise finde ich sehr geil, wie man sieht) ins Deck.“
Also in den T8 Decks die ich gesehen hab spielt der Lybaert keine Plains.
Also woher kommt jetzt dieser enorme Preis für das Jund Deck?
28. November 09 um 23:23
Genau das meine ich…
Man kann nämlich genau die Information, die man will über MKM bekommen. Allerdings stimmt es: Es ist fraglich, was da eigentlich gerechnet wird. Wenn er einfach alle verkauften nimmt und das arithmetische Mittel bildet haben wir natürlich keinerlei Aussagekraft, weil die Preise sich ja über die Zeit verändern.
29. November 09 um 4:02
Ja warum ist der durchschnittliche Verkaufspreis für einen Baneslayer 19,10€? Weil der seit knapp einem halben Jahr zu haben ist und am Anfang nur 10€ gekostet hat. Dafür gingen dann natürlich einige Exemplare über den Tisch (und noch so einige mehr im Bereich bis 20€), während für den momentanen Preis wohl nur noch recht wenige verkauft wurden. Offensichtlich erhält man dann einen durchnittlichen Verkaufspreis, der mit dem momentanen Wert auch nicht so sonderlich viel zu tun hat. Vermutlich wäre es am geschicktesten sich bei jeder Karte individuell einen Wert zu schätzen, mit „Mindestpreis + 15%“ käme man wohl ganz gut hin, außer bei Commons. Aber ob das Blightning jetzt 1 oder 10 Cent kostet macht dann auch nicht den riesigen Unterschied.
29. November 09 um 9:54
lülülü Median ist schon geschickter hier. Sonst kann man eben die Playsets und das Angebot von „Norman“ nicht rausrechnen. Aufgrund der Struktur des Ganzen sind Ausbrüche nach unten eher selten (werden ja auch gleich weggekauft), aber Ausbrüche nach oben unendlich lange da. Dadurch schiebt sich der Durchschnittspreis nach oben, diese Tatsache hat allerdings auf den Median gar keinen Einfluss.
Am Ende ist eine Art Median auf die unteren 35/100 am effektivsten und zeigt am ehesten einen realistischen Wert. Imho.
29. November 09 um 13:57
Die unteren 5% der Preisskala sind auch ein Ärgernis. Zwar nicht beim Baneslayer, aber die meisten Zendikar-Rares mit Preisen unter den Ankaufspreisen für Bulkrares sind einfach nicht realistisch.
Was man ganz gut erkennt: jeder möchte eine andere Anforderung an den repräsentativen Preis umgesetzt haben. 🙂
29. November 09 um 21:56
Du, ich wäre auch damit zufrieden, wenn mir jemand in seiner Statistik als Kartenwert den Preis nennt, der von dem ersten Verkäufer stammt, bei dem er freiwillig bestellen würde.
Ich schreibe schon seit einer Weile gegen den Preisverfall auf MKM an, aber so ists nunmal. Rares für 1 Cent, und das 3 Tage nach dem Release. Das kann ja nicht richtig sein.