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Moderne Zeiten beim Grand Prix Trial

atog28

Am Sonntag, 5. Februar 2006 war im Drachental ein Grandprix Trial, zum Glück nicht Eurovision Song Contest (früher war der Name mal französisch, aber nicht mal dazu hat man noch Mut, wie soll es da um die Chansons bestellt sein – aber ich schweife ab bevor ich zum Thema komme) sondern als Trial für den Grandprix in Dortmund. Ja, ich schreibe Grandprix zusammen, weil ich Dortmund auch zusammenschreibe. Zusammenschreibenistgut.

Knappe 70 Jahre früher, am Mittwoch, 5. Februar 1936 ist auch was interessantes passiert. Dazu komme ich später…

Dass das Qualifier als Ravnica Sealed (das schreib ich nicht zusammen, sieht doch doof aus) ausgelegt ist, ist keine Ãœberraschung. Dass ich es schaffe, rechtzeitig vor Anmeldeschluss da zu sein, schon.
Im Laden tummeln sich schon einige der in Düsseldorf als bessere Magicspieler bekannten Berühmtheiten, aber das bereits am Vortag im nahegelegenen Magestore stattgefundene Qualifier wird nicht thematisiert. Doch – zumindest was schlechte Sealed-Pools angeht. Ich bin ein bisschen verwundert, die wieder zu sehen, die sich schon am Samstag qualifizieren wollten, aber Sealed ist eben mehr Glücksspiel.

Siebzig Jahre früher, am 5.2.1936, wurde mit „Moderne Zeiten“ ein Film uraufgeführt, der das Ende einer Ära bedeuten sollte. Der Stummfilm wurde zunehmend durch Tonfilm verdrängt, doch hielt Charlie Chaplin [trotzig] an der stark durch Pantomime geprägten Stummfilm-Version fest und widersetzte sich der Erfindung des Tonfilms – obwohl Modern Times teilweise vertont wurde.
Seine Figur des Tramps, in seinem zweiten Film 1914 eingeführt, der ausgebeulte Hosen und Schuhe der amerikanischen Grösse 14 trägt (Chaplin war 1,65m gross), hat in diesem Film sein letztes Auftreten. Erst vier Jahre später sieht man Chaplin als „Adenoid Hynkel“ wieder.

Die Anfangszeit des Tuniers wurde noch etwas verzögert, da ein Spieler noch per Taxi unterwegs war, wodurch ca. 35 Spieler noch 20 Minuten mit geschlossenem Produkt vor sich warten mussten. Ich fand das nicht so tragisch, aber es gab auch genug laute und anderslautende Aussagen.
Es ging aber auch irgendwann los, und ich registrierte einen absolut flachen Pool, der nur in Selesnya was konnte und ansonsten mau aussah. Zum Glück war ja Deckswap (oder wie immer man das Tauschen von Pools jetzt nennen will; Pooltausch?) also schnell den Registrierungsbogen (korrekt) ausgefüllt und wieder gewartet.

Als die Decks dann wieder verteilt wurden, bekam ich dann meinen eigenen Pool zurück. Bingo, Supersache! Der gedankliche 0-2 Drop wurde schnell verdrängt, wenigstens brauchte ich den Registrierungsbogen nicht zu prüfen und wusste schon grob, welches Deck man damit bauen sollte. Immer wieder erstaunlich, wie viele so einfache Aufgaben wie „alphabetisch sortieren“, selbst wenn man eine Liste mit der richtigen Reihenfolge vor sich liegen hat, nicht bewältigen können. Während der ersten zehn Minuten Deckbauzeit hörte ich oft, dass Spieler ihren Namen vergessen hatten oder dass sie die falschen Karten angekreuzt hatten, oder Guildpact mit Ravnica verwechselt oder was noch alles. Spooky.

Hier nun dieser ominöse Kartenpool und das Deck. Nichts weggelassen und nichts dazuerfunden, sowas kann man life aufmachen. Wenn Du super Ideen hast, schreibs ruhig in die Kommentare, ich find den Pool nicht besonders. Aber dazu später mehr.

Pool – das sind die Karten, die es nicht ins Deck geschafft haben:

W
Benediction of Moons
Conclave’s Blessing
Dromad Purebred
Harrier Griffin (nicht schlecht, nur teuer)
Lionheart Maverick
Voltary of the Conclave
U
Dizzy Spell
Drift of Phantasms
Gigadrowse
Halcyon Glaze
Mark of Eviction (leider kein Manafixing für U)
Mnemonic Nexus
Peel from Reality
Steamcore Weird
Tattered Drake
Torch Drake
Train of Thought
Vedalken Entrancer
B
Brainspoil
Causic Rain
Cremate (…this)
Infectious Host
Necromancer’s Magemark
Necromantic Thirst
Netherborn Phalanx
Seize the Soul
Strands of Undeath
R
Barbarian Riftcutter
Excruciator
Living Inferno (natürlich kein Firebird)
Pyromatics
Sabertooth Alley Cat
Sell-Sword Brute
Shattering Spree
Sparkmage Apprentice
G
Beastmaster’s Magemark
Skarrgan Pit-Skulk
Starved Rusalka
#Boros:
Flame-Kin Zealot
Rally the Righteous
Searing Meditation (absolut broken mit Dromad, grüner Rusalka und Benedictions!)
#Dimir:
Consult the Necrosages
Dimir Infiltrator
#Golgari:
Golgari Germination
#Selesnya:
Congregation at Dawn
#Gruul:
Burning-Tree Bloodscale
#Izzet:
Goblin Flectomancer
Leap of Flame
#Orzhov:
Castigate

Deck – das ist der Krempel, den ich irgendwie gespielt habe:

W
Benevolent Ancestor
Nightguard Patrol
2 Shrieking Grotesque
R
Galvanic Arc
G
Bramble Elemental
Elvish Skysweeper
Gather Courage
Siege Wurm
Silhana Starfletcher („Elf-Spinne“)
Wildsize
*
Cyclopean Snare
Orzhov Signet
Terrarion
#
Feral Animist (RG)
Phytohydra (WG)
Pillory of the Sleepless (WB)
Seeds of Strength (WG)
Selesnya Evangel (WG)
Selesnya Guildmage (WG)
Skyknight Legionnaire (WR)
Thundersong Trumpeter (WR)
Watchwolf (WG)
Wild Cantor (RG) (Lotuspetal on the run)
~
Orzhov Basilica
Golgari Rot Farm
6 Forest
6 Plains
2 Mountain

(40 cards, 16 lands, 16 creatures)

Interessantes Detail an Charlie Chaplins Biographie ist, dass Moderne Zeiten kontrovers diskutiert wurde als er ‚rauskam. Nicht die Satire über das maschinelle Arbeitsleben war der Anlass, sondern die Szene, in der der Tramp die von einem beladenen LKW gefallene rote Fahne aufhebt und dem Fahrer hinterherläuft. Der Tramp wird unfreiwillig einem kommunistischen Umzug zugeordnet und festgenommen. Diese Filmszene facht eine Diskussion an, die Chaplin kommunistische Ansichten zuschreibt. In Folge davon verlässt Chaplin während der McCarthy Präsidentschaft 1952 die USA. Er wandert in die Schweiz aus, die schon seit Jahrhunderten kein Problem mit roten Fahnen haben (auch nicht mit weissen Kreuzen, aber das ist eine andere Story).

Runde 1 – Marcel (GBw(?))
Marcel hat neben mir beim Deckbau gesessen und spielt hauptsächlich Golgari. Ich habe mir von den Spielen keine Notizen gemacht, daher ist die Wiedergabe eventuell etwas schwammig. Erkan&Stefan-Speech: „Dickes Sorry schonmal.“
Ich kann dank Wild Cantor eine Phytohydra in der vierten Runde legen und Marcel damit von Angriffen weitgehend abhalten, obwohl er mit Siege Wurm, Golgari Rotwurm und noch ein paar kleinen Kreaturen mehr Power auf dem Tisch habe als ich (der nur jede Runde mit einem Skyknight Legionnarie vorbeifliegt und ihn auf 6 haut). Aber zu diesem Zeitpunkt betritt Queen Mom den Laden – in Form einer Sisters of Stone Death, die dritte von vier 7/5 Kreaturen. (Trivial-Time)
Dank der Sisters sind meine Kreaturen sehr schnell seine und da die Würmer nicht geblockt werden können, ich auch schnell tot.
In meinem Build ist die Phytohydra leider nicht so bombig, wie meine Gegner immer gedacht haben. Meist lasse ich sie als Wand liegen, was in diesem Spiel beispielsweise den Siege Wurm vom Angriff abgehielt (womit er um meinen möglichen Seed of Strength herumgespielte). Als Angreifer war sie einfach unblockbar aber Damage hat sie nie bekommen.

Ich versuche, den schlechten Icy reinzuboarden, stelle aber fest, dass ich den schon main spiele. Also fizzelt das sideboarden mal wieder.

Zweites Spiel fange ich an und rushe ihn mit dem 2/1 discard Flieger und dem Skyknight Legionnaire. Spiel kurz.

Drittes Spiel habe ich kein grün und kann mich mit einem Wild Cantor (beide Mountains im Spiel *hust*) auf die manamachende Elf-Spinne mit dem bescheuerten Namen „Silhana Starfletcher“ retten. Diese ganzen Manafix-Geschichten kosten mich zu viel Zeit, in der Marcel irgendwas dickes auf den Tisch legt. Und dann noch Predatory Focus. 1/2 (0-1-0)
Interessantes Detail: Mein Angriff mit Phytohydra, während ich einen Trompeter aktiv habe, in der Marcel zweimal nachfragt, ob er blocken darf. Skilltester… 🙂
Marcel wird schlußendlich Achter. Gratz!

Runde 2 – Uwe (GWRb)
Mit Uwe spielen macht Spass, und den hatten wir auch. Glaub ich.
Nach bisher einem verlorenen Match einigen wir uns, dass wir beide schlechte Decks haben und einen schlechten Pool und überhaupt.
Im ersten Spiel kann ich (nach einem Mulligan IIRC) in der zweiten Runde die Evangel legen und danach den Discard-Flieger, womit Uwe erst mal unter Zugzwang ist. Es ist aber ein recht schnelles, brutales Spiel für mich, genauso wie das zweite Spiel, dass ich in der zweiten Runde mit einem zufälligen Watchwolf gewinnen kann, der ab und zu mal einen Verstärker bekommt, um nicht an Uwes Blockern sterben zu müssen. 2/0 (1-1-0)
Interessantes Detail: Ich hatte noch Marcels Schnippsel in meiner Elf-Spinne mit den benannten Farben.

Uwe ist nach dem Spiel sauer, nicht besser gezogen zu haben. Bei ihm hätte immerhin noch ein Firemane Angel kommen können. Ausserdem scheint er meinen Pool für besser zu halten, nur weil ich zwei göttliche Draws hatte. Ich hätte gerne getauscht.

Zwischenzeitlich verwüsten irgendwelche Leute Karstens Toilette und er erinnert an die Düsseldorfer Tradition, dass er das Klo zuschliesst, wenn sich das nicht bessert – und wir haben noch am Freitag über den Artikel vom Frisör: So geht’s nicht gelabert (der angeblich beim GPT Magestore die erste Voranmeldung abgegeben hat… )
Toilettenbenutzung ist wohl genauso schwer wie das Alphabet. Vielleicht stellt die DCI noch eine „WC putzing policy“ auf, von mir aus mit Rankings, dass das Thema mal geklärt wird.
Nur meine 30 Cents.

Runde 3 – Manus (GRb)
Ich muss zugeben, dass ich nicht mehr genau weiss was Manus gespielt hat. Ich erinnere mich daran, in einem Spiel einen Forest statt eines Plains vor dem Angriff gespielt zu haben, in dem ich durch ein Wildsize noch eine Karte zog, und es war ein Selesnya Evangel. Den ich nicht mehr legen konnte, weil ich nur zwei Forests ungetappt hatte. Und einen Plains auf der Hand. Bäh.
Manus hat davon nicht viel mitbekommen. Beide Spiele habe ich gewonnen, das zweite Spiel sogar auf drei Ländern und mit einem durch Manus‘ Tin Street Hooligans zerstörtem Orzhov Signet. An einer Stelle meinte er, dass er gegen meine Tokenhorde nichts mehr machen könnte, und das man in dem Format immer gegen Token verliert. Könnte was dran sein. Zumindest können die Token für Kartenvorteil sorgen, und der gewinnt dann. Aber immer? 2-0 (2-1-0)
Interessantes Detail: Manus greift mich mit Silhana Ledgewalker an, die nur von Fliegern geblockt werden kann. Ich kontrolliere Silhana Starfletcher (der Name wird nicht besser), die Flieger blocken kann und wundere mich, ob Manus einen Trick hat, schliesslich hat er die letzten drei Runden bei vergleichbarer Situation nicht angegriffen, oder ob er das Fliegerblocken der Elf-Spinne übersehen hat. Block angesagt – darauf hin triggert eine Diskussion, ob der Block überhaupt legal ist. Aha, daher kam’s. Wir haben das ohne Judgecall hinbekommen, da der Mo neben mir ihm den legalen Block bestätigte. Er hat den Angriff dann gecancelt.

Match 4: Harry (BUw(?))
Mit Harry habe ich dann schon den vierten guten Spieler in Folge, wobei wohl alle, die zum Trial gekommen sind auch gute Spieler sind, aber Harry kenne ich auch von den FNM Runden. Seine ruhige und besonnene Art zu spielen ist angenehm und sorgt auch dafür, dass er weniger Spiele verliert, bei denen ich eventuell zu impulsiv spiele.
Das ist auch gleich eine gute Überleitung zum Megapatzer im entscheidenen Spiel zwei (das erste hat Harry nach etwas hin und her gewonnen) in dem ich ihn auf 3 Leben mit dem Grotesken Gargoyle heruntergehauen habe. Der Plan ist also, die nächsten beiden Runden angreifen, um nicht selbst an seiner Kreatur zu sterben, die mich inzwischen racet (So schrecklich kann Magic-Geblabber geschrieben aussehen).
Ich ziehe eine Kreatur und greife an, haue ihn also auf 1 Leben. Dann guck ich mir meine Hand an, in die gerade dazugekommene Selesnya Guildmage mich angrinst und fragt, warum sie den Flieger nicht für den win hat pumpen dürfen. Als wäre das nicht schlimm genug, spiele ich eine 0/4 Prevent-Mauer (Benevolent Ancestor) und gebe Harry also noch eine Runde. Er zieht natürlich Trophy Hunter, entsorgt mit den letzten beiden Mana meinen Flieger (hier nochmal pumpen können, das hätt’s auch getan) und kann mich in der folgenden Runde überrennen. 0-2 (2-2-0) – Drop.

Was hätte Charlie Chaplin anders gemacht, ausser schwarz-weiss zu spielen? Gibt es dazu Antworten in den Produktionsnotizen zu Moderne Zeiten (Dirk Jasper)? Zumindest endet der Film damit, dass der Tramp mit seinem Mädchen in den Sonnenaufgang geht. Daran erinnert mich die Wiederholung des Zeitzeichen (WDR3) auf der Rückfahrt, der Tag ist ja noch jung – und daran, dass Charlie Chaplin eventuell so erfolgreich war, weil er sich mit seiner Filmfigur „Tramp“ auf die Seite der Verlierer stellte.

Für Grandprix Dortmund: Pay attention.

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