Spiel 2009 – Tag 1
Nachdem sich morgentlich mein Handy mehr regte als in den vier Wochen zuvor erfuhr ich davon, dass Eric im Stau stand, Chrissi uns noch abholen wollte und meine Eltern sich in einen Kurzurlaub verabschiedeten. Verschiedene Gründe also, das geplante Gruppenkartenkaufevent zu überspringen. Nach der bekannten Formel „Ausschlafen grösser drei Euro“ kamen wir so erst gegen kurz vor Elf an der Messe an und in den Genuss, eine Schlange vor den Kassen zu sehen, die von einem Eingang zum anderen die Messe umspannte, als hätte man hier eine lichtlose Lichterkette organisiert.
Wir nahmen uns flugs an der Hand, banden uns Blumen ins Haar und waren kurze Zeit später schon drin. Das war eine klitzekleine Zeitspanne vor der Bemerkung, wie sinnlos wohl dieses Unterfangen war – und warum eigentlich eine Dauerkarte. Gruppenweises Schieben stand auf der Tagesordnung, überall kamen Gefühle auf, es wäre schon Samstag. Freie Spieltische dienten der Erklärung des mathematischen Terms „limes gegen null“ während die Preise in Halle sechs eher dem „gegen Unendlich“ strebten. Unentgeltlich gilt als unchic.
Zendikar Displays, so informierte der bereits gut informiert rauchende Hippy auf dem Freigelände, gäbe es für 80 Euro, und davon auch genügend. Einzelkarten sind teurer als beim MKM, was aber auch schon absehbar war. Um es kurz zu machen: nachdem ich einige leere Standflächen in Halle sechs gesichtet hatte, war ich so schockiert, dass ich die Halle grossräumig umlief. Ich sollte nur Patrick, den Angel of Darkness und Tim in der Halle finden, einige davon bekamen Kugelschreiber – versteckt wurde aber nichts. Nicht so wie an Ostern.
Beim Trader kaufte ich dann diese glorreiche Ausbeute an Magickarten – alles für diesen Tag:
Ihr könnt euch den Preis denken und auf einen Zettel schreiben. Wer am nächsten dran ist, gewinnt. Ihr habt 10 Sekunden.
Dafür testeten wir kaum ein Spiel an, machten ein paar Pflichtkäufe, die wir zum Parkhaus brachten und damit war der Tag auch schon gelaufen. Etwa gegen vier verliessen wir die Messe wieder und versuchten abends das eine oder andere Spiel aus – hier hilft der Telegrammstil.
Dungeon Lords (35,-), Dominion:Seaside (21,90), Funkenschlag: Brasilien/Iberia (10,-), Funkenschlag – Fabrikmanager (24,-)
– weniger als gedacht. Umspannwerk auch noch mitgenommen.
Abends gespielt:
Finca
Toll, für ein schnelles Spiel genau das richtige. Mal nachschauen
Macao
Untertitel: Olé, wir fahr’n im Schiff nach Barcelona
Machte einen guten ersten Eindruck, zwischenzeitlich verdammte ich die Würfel- und Kartenorgie, genauso random zu sein wie Siedler, aber am Ende konnte ich doch noch was reissen und alternative Siegpunkte bekommen. Scheint doch balancierter zu sein als gedacht. Positiver Gesamteindruck. Störend allerdings die spieltesterinnernden Abkürzungen. Was ist GM, PP und AS? Warum „aktiviert“ man Karten, wenn es eigentlich „kaufen“ oder „bauen“ meint? Das sollte durch Symbole oder vernünftige Wörter ersetzt werden, dann wäre das perfekt. GM ist übrigens Gold, PP sind Siegpunkte und AS ist ein Rohstoffwürfel. Neben diesen Abkürzungen stehen noch Wortungetüme, das wirkt so lächerlich.
Um viertel vor Sechs glatt noch Phips‘ Artikel für morgen in der Post gehabt. Naja, ist ja immerhin noch früh genug, gell…
Kurzer Abriss von Spielen, die wir noch nicht weiter prüfen konnten:
Die Werft – fitzeliges Spielmaterial (noch schlimmer als Le Havre, und das ist schon fitzelig), zu komplexe Rohstoff und Geldmechaniken für mich (hätte man schlanker lösen können)
It’s a Smallworld after all…
Vor den Toren von Loyang – einen Verriss gehört, dass es einen Grund habe, warum U.Rosenberg das Spiel an einen anderen Verlag abgegeben habe.
Colonia – keinen Platz bekommen
Asakusa von Japon Brand: keinen Platz bekommen, Spielregeln aber durchgelesen. Muss man noch drüber nachdenken. Liest sich wie Monopoly mit Karten.
23. Oktober 09 um 11:57
Du musst aber doch noch einmal in Halle 6 und beim Hajo The Spoils zocken! Grüße
23. Oktober 09 um 15:05
Auf der Messe soll auch die Agricola-Erweiterung Moorbauern beim Heidelbergerspieleverlag vorgestellt werden. Auf jeden Fall zu empfehlen.
23. Oktober 09 um 19:48
Bräuchte man da nicht Agricola?… 🙂
Edit: Spoils mit HaJo? Ich fürchte, dafür habe ich keine Zeit.
23. Oktober 09 um 21:17
bisherige „Ausbeute“:
Macao, Tore der Welt, Magister Navis (alle 3 zusammen für 82,00), El Presidente (Erweiterung zu Cuba, 16,00), Albion (22,00), und Carson City (28,00)
wobei ich mich bei den Preisen frage, wer hier ausgebeutet wurde.
davon gespielt: Albion, Tore der Welt und Carson City
Wer Carson City kaufen möchte: am besten in Halle 5 bei den Amis, da gibt es einen Zusatzcharakter dazu.
Noch auf der Liste:
Funkenschlag Fabrikmanager, sowie diverse Funkenschlag-Erweiterungen, Le Havre und evtl. Valdora (gespielt und Spaß gehabt), Havanna (schnelles Spiel mit ziemlichem Ärgerpotenzial)
Martin
24. Oktober 09 um 1:00
Magister Navis habe ich mir heute ansatzweise angehört, aber irgendwo bei Siegpunkten, Aktionskarten und Gebieten habe ich abgeschaltet. Dann geht es um die Sklaverei und man kann sie abschaffen? Hm. Komische Thematik – die hat mich ein bisschen gestört. Testspielen konnte man es da nicht. Erzähl mal, wenn du es gespielt hast.
25. Oktober 09 um 23:41
Bin als Spieleerklärer bei Noris gewesen und hatte nur wenig Zeit zum Spiele testen (in fact: nur BunnyBunnyMooseMoose, was aber irgendwie net so dolle war…). Gekauft:
GhostStories:WhiteMoon (25€)
Und heut fleißig getauscht (also quasi alles für lau, das Zeug was ich weggetauscht hab war ja geschenkt):
BasketBoss, Thunderstone, Gonzaga, Fabrikmanager, ModernArt, HansaTeutonica.
Donnerstag, Freitag waren die Hölle, dafür war Samstag ja in Essen-Maßstäben ja quasi nix los.
Hat sich keiner Stronghold besorgt? Tauschen wollten die net und ich hat kein Bock 40€ für noch nen 4h-och-nö-lieber-was-anderes-staubfänger auszugeben…