TKL
Ob nun Tasmanische Klassen Lotterie… oh, pardon „Tasmanische-Klassen-Lotterie“ oder als Flughafenbezeichnung (Taku Lodge – AK [Taku Lodge Seaplane Base]). Was steckt wirklich hinter „Aras Senyuz [TKL]“, den Jan Rüss auf seinem Pairingzettel als Gegner in der elften Runde der Pro Tour Kuala Lumpur fand?
Viele dürften bereits beim Begriff „Kuala Lumpur“ ihren Google-Client anwerfen, doch handelt es sich bei dem Begriff nicht um eukalyptusblätterfressende Beutelsäuger sondern um die malayische Hauptstadt, die einem Ex-Erdkunde-LKler geläufiger ist als einem WTF-Wayne-Rufer.
Zu wem man sich auch zählen möchte, von „TKL“ hat man, ausser es gäbe die tasmanische Klassenlotterie wirklich, oder man landete bereits auf dem gering bedienten alaskanischen Flugplatz (für den Fall eines Anflugs findet ihr hier die benötigten Funkfrequenzen, grüsst schön von mir) wohl noch nie etwas gehört.
Bei „Tokelau“ klingelt es da schon eher. Es erinnert mich zunächst an den Cocktail in der Mai Tai Bar (wobei MyTai häufiger klingelt, wenn es mein Handy ist, aber das ist eine andere Geschichte) aber natürlich auch an den Inselstaat im Südpazifik.
Neben „Schmetterling“ oder „Kaninchenart“ sollte „Inselstaat im Südpazifik“ zu den ersten Antwortmöglichkeiten bei „Genial daneben“ zählen, bei der Hella von Sinnen das Tierreich in Memoriam an die „Montagsmaler“ (Hund, Katze, Maus…) aufzählt.
Aber Tokelau zählt (und ja, diese Wortwiederholung zählt als stilistisches Mittel) knappe 1500 Einwohner. Wenn man sich einen BWL-Hörsaal im Erstsemesterbetrieb vorstellt: so viele Leute leben auf drei Atollen.
Natürlich kann ich auf den deutschsprachigen Wikipedia-Eintrag zu Tokelau verweisen, wobei der englische Tokelau-Eintrag mehr Fakten bietet. Uns ist es daneben auch aus dem World Fact Game geläufig, über das ich kurz etwas einschieben möchte. Das Spiel ist im Krefelder SpielZeit-Verlag erschienen (es gibt dort einen Spieleladen gleichen Namens, in dem auch Magic Turniere stattfinden, aber kommt lieber ins Düsseldorfer Drachental, soviel zu Karstens Werbefläche…). Wir kauften es an ihrem Stand auf der Spiel, der traditionell direkt neben dem Eingang in die Halle 12 ist, wenn man vom Eingang Ost kommt.
Dieses Spiel lässt sich in verschiedenen Varianten spielen und wesentlich sind die neun Kategorien, die für, ich glaube 192 Nationen der Welt zusammengestellt wurden. Ich warte noch auf die nächste Erweiterung (Arbeitstitel Kosovo: the Gathering).
Zwar ist es ein extrem umfangreiches Quartett, aber die Spielmöglichkeiten und die notwendige Einschätzung der Länder machen es zu einem einfachen und interessanten Spiel (vor allem, wenn man mit Kindergärtnerinnen oder Grundschullehrerinnen mal was spielen will). In der Variante, die wir häufiger spielen geht es beispielsweise darum, in einer voher bestimmten Kategorie die Länder eines ausliegenden Dutzends zu nehmen, deren Wert entweder höher oder niedriger ist (das wird auch festgelegt) als das Vergleichsland.
Man kommt dann zu solchen Fragen wie: ist der höchste Punkt von Bulgarien höher als der höchste Punkt von Sri Lanka? Oder ist die Geburtenrate in Venezuela niedriger als die in Ägypten?
Einfach sind immer die Inselstaaten im Südpazifik. Meistens haben sie keinen hohen Gipfel (aber auch hier sind auf kleinen Flächen schon mal 2000er dabei, da kann Bulgarien einpacken) oder Geburtenraten von 5 oder höher. Und wer weiss schon, ob die grösste Stadt von Tokelau grösser ist als die von St. Kitts and Nevis?
Dabei hilft nun das Wissen um „Aras Senyuz [TKL]“. Er ist im Magicbereich warscheinlich eine Randerscheinung. Tokelau hat 1500 Einwohner und zum Thema Infrastruktur gibt Onkel Wiki Informationen, die für Magicspieler schlechte Grundlagen bieten:
Tokelau gilt als einer der abgeschiedensten Orte der Welt. Es gibt dort z. B. nur zwei Autos, kein Gefängnis, keinen Hafen und keinen Flughafen. Der Zugang zur Außenwelt ist nur alle vier Wochen per 26- bis 30-stündiger Schifffahrt von Samoa aus möglich. Das Schiff versorgt die Inselbewohner auch mit Nahrungsmitteln und Medikamenten.
Als letztes Land der Erde wurde Tokelau 1994 mit dem internationalen Telefonnetz verbunden. Im September 2003 hat die Stiftung Tokelau eine 384-kbps-Downlink- und eine 64-kbps-Uplink-Internetverbindung via Satellit auf Fakaofo angelegt, die rund um die Uhr aktiv ist.
Wie funktioniert da ein PTQ? Ein Ein-Slotter dürfte bereits gut besucht sein. Und Magic Online? Mit der Datenbasis einer Modemverbindung dürfte das auch kein wirklicher Spass sein.
Man kann bei 1500 Einwohnern nicht mal davon ausgehen, dass man jemals jemanden kennen lernen könnte, der aus Tokelau stammt. Die Chance alleine dafür ist viel zu gering. Dass bei diesen Bedingungen es aber jemanden gibt, der Magic kennen gelernt hat – und dann auch noch spielt – wenn man die Spielerquote (6 Mio / 80 Mrd) auf Tokelau umlegt, dürfte nur rechnerisch einer (1,125) das Spiel spielen. Dass dieser sich dann auch noch für eine Pro Tour qualifiziert, ist wundersamer als alle Mentalistenauftritte der Uri-Geller-Show zusammengenommen.
Dann schlägt Aras den Jan auch noch 2-1 …
4. März 08 um 13:05
Laut Country-Breakdown der PT waren sogar zwei Spieler aus Tokelau anwesend 😀
4. März 08 um 13:25
56 Senyuz, Aras ($590)
165 Bayar, Taryk
Die dachten sich wohl:
„Immer nur gegeneinander zu spielen ist langweilig. Fahren wir halt mal zur ProTour.“ 😉
4. März 08 um 14:00
Na ja,
den PTQ gegen die anderen 7 erfundenen Spieler (Oppa, Omma, Onkel, Tante, Neffe etc.) und dem dazugehörigen TO Account zu rulen sollte doch nicht so schwer fallen, oder?!? 😉
Wer soll schon dagegen opponieren, der lokale Expert Store Besitzer vielleicht?!?
Achtung Disclaimer: Diese Meldung ist rein fiktiv und hat mit wahren Begebenheit nichts zu tun.
Wahrscheinlicher ist wohl, dass Kollege Senyuz sonst eher woanders lebt (Neuseeland vielleicht)!
4. März 08 um 14:38
Genauso wenig fiktiv ist auch, dass ich mich im Rahmen der Weltbevölkerung um eine Stelle vertan habe und statistisch zehn Leute auf Tokelau spielen könnten. Aber die Neuseeland-Theorie ist wohl treffend, die tokelauische Emigrantenquote übersteigt 10%… *klugscheiss*
Hat mal jemand die Internetadressen der führenden tokelauischen Magicseiten parat?.. http://www.magic.tk vielleicht? Kommt, wer macht sie auf? Kostet doch nix… 😀
„Welcome to the Magic: the Gathering Fan Site of Tokelau“
5. März 08 um 13:35
tasmanische klassenlotterie bitte. so schwer ist dieses deutsch doch gar nicht 😀
5. März 08 um 15:16
Wieder nicht weiter als bis zum ersten Link gelesen? 😉
5. März 08 um 15:40
erwischt 😀
6. März 08 um 9:14
lol wie geil, wie und wo haben die beiden sich denn qualifiziert ?
Wie kommen die überhaupt an neue Karten rann 😀
6. März 08 um 17:59
Typischer Wizardsfehler:
Aber die Tokelau-Story gefällt mir eigentlich auch besser 😉
Aras Senyuz war übrigens über Rating qualifiziert…
6. März 08 um 20:24
Hey, die Wahrheit will keiner hören… 😉
7. März 08 um 18:37
und ich hab mich schon gefragt, warum die so abgefahrene namen haben
10. März 08 um 6:46
Ach, Michael. Konntest du nicht einfach schweigen? 😉
Für mich kommen die beiden nach wie vor vom romantischen Inselparadies.
10. März 08 um 15:19
@DJ
Der Captain des Schiffes bringt bestimmt alle 3 Monate mal 2 oder 3 Displays mit ..nehmen ja kein Platz weg .