Relentless N00bs

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Wie angedroht versprochen, der passende Blogeintrag zum Turnier beim Danny. In einem Detail fragte ich mich, ob ich einen Artikel für MU draus basteln sollte, aber dann hatte ich auch schon genug zu basteln und ich beliess es bei der beruhigenden Feststellung, dass es auch interessierte Leser meines Blogs gibt, die Anspruch auf etwas Magic-Content haben. 🙂

Beginnen wir aber mit dem Telefonbuch. Viele Personen, wenig Handlung – so stellte sich die Szenerie um 19h dar. Marion und ich gingen noch zur indischen Grill-Pizzeria „American Time“ und besorgten uns die 33, respektive 26b (nicht überbacken). Dabei trafen wir Jörg, der sich mit einem Hamburger wieder nach nebenan begab und die inzwischen zahlreich eingetroffenen Tims und Toms begrüsste. Obwohl Tim für sein Hähnchen-Curry länger brauchte (angeblich, da er uns noch Chicken Nuggets mitbringen durfte und diese so lange bräuchten), warteten wir… ja dann aber auch bis acht, weil dann Sven kommen wollte und wir zu zehnt wären.

Mythenmetzische Abschweifung: Dieser Abschnitt liest sich, als ob ich dem Magic-Content mit einem bewusst auf Huy’sche Anforderungen gemünzten Bollwerk von Geschwafel etwas entgegnen wollte, dabei erfüllt er einen der wichtigsten Punkte in der Spannungsliteratur. Ich führe hier geschickt Hippy ein (Sven), der im späteren Verlauf noch eine wesentliche Rolle spielt. In vielen Romanen werden die Hauptakteuere in solchen gedankenverlorenen Abschweifungen eingeführt, gerade so, dass der Leser sich gar nichts dabei denkt, wenn da auf einmal ein neuer Name steht.

Üblicherweise stelle ich euch bei den Drafts mit ein- oder zwei Sätzen meinen Draft vor, dann das Deck und danach einen Spielbericht. Ich bin selbst gelangweilt von dieser Vorgehensweise, daher möchte ich etwas anderes ausprobieren. Ich trete (gedanklich) einen Schritt zurück und präsentiere euch drei Decks, die ich interessant fand. Marvin, der den Draft wieder einmal mit einem grün-basierten 5C-(eigentlich nur 4C)-„Haufen“ gewann, hätte ich auch nach seinem Deck fragen sollen – aber so wird es ein Draftbericht in drei Abschnitten. The Good, the Bad and the Ugly. Beziehungsweise Marion, ich und Svens Deck.

Ist euch schon mal aufgefallen, wie wenig Draftwalkthroughs es noch gibt? Ich meinte bis vor Kurzem, dass es aber langsam genug sei mit der ganzen Draftwalkthrougherei (fast schon hätte das Wort „Draftwalkthrough“ Einzug in den Duden gehalten) und nun – eventuell dank MTGO v3.0 – ist da, wo vorher Limited-Diskussionen waren – gar nichts mehr.

Ich merke es beim Draften, dass ich mir immer noch unsicher vorkomme, welche Karten ich wie einstufen soll. Ob man beispielsweise vertreten kann, im zweiten Pick (Pick 102) die Watchwing Scarecrow zu nehmen. Wenn ich sowas in Draftwalkthroughs lese, dann fühle ich mich da sicherer.

The Good

Marion hebe ich in diesem Abschnitt hervor, denn ihr Deck war richtig gut. Sie baute es auf dem RG-Enchantment auf, dass sie, niemand sonst schien sich zu interessieren, dreimal bekam. Leider war das einmal mehr als Platz im Deck dafür war, was sich während der Spiele auch bestätigte. Hier erst mal die Liste:

Positiv hervorheben möchte ich ihre Weiterentwicklung. Hatte sie in den letzten Drafts immer nur knapp genug „Playables“ um das Deck zusammen zu bekommen (etwas, dass auch erfahreneren Draftern immer mal wieder passieren kann, wenn man beim Deckbau plötzlich eine Farbe doch nicht mehr spielt), dann bildet sich hier im Sideboard noch der eine oder andere Plan ab. Da sind noch weitere Tortures, oder sogar die Karte gegen Lifegain/Protection.

Ihr Ergebnis von 2-2 reichte für den fünften Platz und ich sehe mit einen Grund darin, dass ihr Deck dieses Mal gut geriet.

The Bad

Ebenfalls ein 2-2 (offiziell 2-1-1) spielte der Autor mit seinem Deck, dass ich trotz desselben Ergebnisses aber zum Schlechten zählen möchte. Warum das so ist, liegt an der unterschiedlichen Voraussetzung.

Denn ich halte UW oder GW in Shadowmoor-only (auch) für die stärksten Farbkombinationen, weil man bei den aggressiven Kreaturen besonders viel Auswahl hat und die Farben auch die besten 2-drops haben. Und wie wichtig die sind, in diesem Format noch viel viel mehr als in den Formaten davor, das haben Phips und Nick herausgestellt und es ist soooo (breitet die Arme aus) wahr.

Hier aber mein UWG Haufen:

Zunächst fand ich ihn noch toll (sonst hätte ich es ja anders gebaut) aber mein Eingeben am nächsten Tag fiel mir auf, wieviele gute Karten ich im board gelassen habe, nur um einige zweifelhafte Optionen zu spielen. Vermutlich hätte mir schon im Draft klar sein sollen, dass ich eher GW drafte, denn ich dachte, ich sei UW – aber die entsprechenden Karten kamen einfach nicht so. Vielleicht mit ein Grund an der Herum-Switcherei zwischen grün und blau war, dass Chrissi nach seinem rot-pick auch in weiss gegangen ist, und mit rot/weiss etwas auf die Beine stellen wollte.

Dadurch wurde ich zum grün/blau Mann, der sich genauso über die Fehlfarbkombinationen in Eventide gefreut hätte. Denn weder rot/weiss noch grün/blau kann man in Shadowmoor vernünftig draften. Eher vielleicht noch ein grün/blaues Combo-Deck, aber das stand nicht zur Debatte (zuwenig Untapper).

The Ugly

Kommen wir also zu „The Ugly“ und damit ist das Deck vom Hippy gemeint. Zunächst zur Begründung, warum ich es in diese Rubrik stecke – Sven spielte mit dem Deck auf den zweiten Platz (3-1) und in der ersten Runde hat das wohl niemand für möglich gehalten, denn sein Deck war ein etwas ungewöhnlicher Typ.
Verloren hat er in der dritten Runde gegen den Gewinner (Marvin) und sogar gegen Tim’s wirklich gut gewordenes Mühl-Deck hatte er in zwei Spielen die Nase vorn.

Nur das Deck selbst liest sich schon recht ungewöhnlich, darum konfrontiere ich euch erst mal mit der Liste:

Direkt auffällig ist die geringe Zahl „bekannter“ Karten im Maindeck. Es handelt sich oft um das Material, dass niemand will – das, was am Ende des Boosters noch übrig ist. Dabei baut Hippy auf die Kombination aus Life-Gain und Token-Maschinerie als Win-Condition, was das Deck unendlich langsam macht. Dreh- und Angelpunkt ist die Boon Reflection, von der er gerne noch die zweite gehabt hätte, diese aber von seinem rechten Nachbarn unbeabsichtigt gehatet wurde, da nur noch so wenige Karten im Booster waren. Ansonsten wäre er bestimmt mit zweien davon an den Start gegangen.

Zitat von Marvin: „ich hatte ihn auf 7, dann war er auf 9 und dann auf 44!“

Grund dieser Änderungen war Toil to Renown, die er als die beste Karte im Deck hervorhob. Sicherlich nicht unschuldig sind wohl auch die Presence of Gond – was sich aber wohl von selbst versteht.

Bei dieser Gelegenheit etwas über Squire. Warscheinlich kann man mit Squire (oder einem geneedelten Psychatog) noch Spiele gewinnen, aber ob er es zum first-pick schaffen würde? Dabei ist Order of Whiteclay nicht so weit davon entfernt, ein Squire zu sein. Sven nahm ihn fpfp, ich im zweiten Booster als first pick, und ich bin mir nicht mehr sicher, dass die Order wirklich so ein Potential hat, wie man sich das von der Aktivierungsfähigkeit her denkt.

In den Spielen, die ich verfolgte, machte er immer nichts (ausser anzugreifen) und die Fähigkeit liesse sich im Limited auf kaum vernünftige Ziele aktivieren. Wir werden diesen Fall weiter verfolgen. Wenn irgendwo ein Order of Whiteclay vorstellig wird – es ist ein teurerer Knappe mit Toughnessbonus! Mehr nicht!

Aber zurück zu Hippies Deck. Die Sideboard-Karten sind im Vergleich zum Maindeck geradezu erschreckend gut. So sah ich ihm ein Spiel zu, dass er mit Boarden auf den Aggro-Plan gewann. Ein Match gewann er aber auch durch die langwierige Life-Gain Option, bei der das zweite Spiel vor Zeitende nicht mehr fertig wurde, auf 77 (oder 79) Leben. N00b Reflection…


Nächstes Mal erlaube ich mir wieder mehr Offtopic-Inhalt (schliesslich will ich Huy als Leser behalten), auch wenn am Mittwoch abend Litfass, Freitag FNM und am Samstag die Iserlohner Turnierreihe auf dem Plan stehen und ich wohl kaum noch zu Offtopic-Inhalten komme. Spiele ich am Ende zuviel?

10 Gedanken zu „Relentless N00bs“

  1. Also das Lifemaker Deck kann man gut und gerne ugly schimpfen, ich hätte mich wahrscheinlich nicht getraut, etwas derartiges zu spielen, aber Recht hat ja bekanntlich derjenige, der gewinnt.

  2. Die Abschweifung…ich hätte doch drauf wetten sollen, dass die im nächsten Blog auftaucht.

    Zum Draft:
    1) Die Watchwing is schon gut, die darf man ruhig zeitig picken.
    2) Die Motte im aggresiven Deck? „W: Gain ~6 Life, if your opponent doesnt have Power of Fire“…
    3) UW oder GW als stärkste Farbkombinationen wegen der aggresiven Kreaturenauswahl? Seh ich auch anders…leider gibts Draftcap nicht mehr, da machen sich Walkthroughs so schlecht. =(

  3. Das Lifedeck hätte ich mich auch nicht (vorher) getraut, aber es verdient eventuell noch einen weiteren Versuch.

    Was ich noch vergessen hatte zu erwähnen: es gab insgesamt drei Boon Reflection im Pool, auf zwei davon hätte Hippy Zugriff gehabt, wäre da nicht der „Hate-Pick“ gewesen. 🙂

    Weiterhin finde ich 14 Länder sehr erstaunlich. Damit bekommt man zwar Gas ins Deck gedrückt, aber auch das hätte ich mich nicht getraut.

    @Nachtmacher: ja, die Punkte sind berechtigt, darum stellte ich mein Deck auch bei „The Bad“ ein. Wieder mal zu viele Karten, die nur gut sind, wenn bestimmte andere Karten im Spiel sind.

    Ich vermisse Draftwalkthroughs.

  4. Sorry nochmal für die „falschen Signale“! Im 2. Pick des ersten Boosters Hätte ich wohl den guten Ballynock Cohort anstelle der Knollspine Invocation nehmen sollen. Aber wenn mir jemand die Invocation schiebt, dachte ich mir, geht der sicherlich nicht in ROT, sodass ich freie Bahn für MONOROT habe, wie es mir der gute KMB noch um 19:24 telefonisch riet. (KMB musste leider kurzfristig absagen, Grund: wahrscheinlich russischer Damenbesuch…). Aus MONOROT wurde nichts, weil mir der Marc dann doch nichts gutes rotes mehr schob. Im Nachhinein fragte ich, was er anstelle der Invocation in seinem ersten Booster genommen hätte?!?: Kulrath Knight!
    Deswegen wurde es also mit dem MONOROT nichts…

    Jedenfalls war der rot/weisse Haufen im wahrsten Sinne des Wortes SHIZZ.
    Aber jetzt bin ich dann auch schlauer!: Nächstes Mal lege ich Dir die Invocation nach vorne. Weiss/Grün wäre die bessere Option für mich gewesen…

    Der Marvin spielte überigens das W/G-Gewinnerdeck mit ein bisschen Rotsplitt für Furystoke Giant und der guten Power of Fire–Pili-Pala–Kmbo.

    Grüsse, Chrissi

  5. ey, was stand denn da im wotc forum?

    ich krieg nur „Invalid Post specified. If you followed a valid link, please notify“

  6. Die forumsserver sind offenbar mal wieder ueberlastet/aus:

    ::WotC_Jason::
    Hello everyone.

    I just wanted to let you know that we have a draft recorder in development and hopefully ready to go out with the Eventide release. It will print your picks and pack contents to a text file in your Application Data\Wizards of the Coast\Magic Online\3.0 folder. Obviously things can change and I can’t promise anything like a set release date, but it is in line for release sooner rather than later.

    -Jason

  7. Das angekündigte Draftlog gibt es übrigens mittlerweile – einfach in den Settings ein Häkchen setzen und alle Drafts werden zukünftig jeweils in ein Textfile gespeichert.

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