…statt Wacken.

Im Gegensatz zur vorherigen Woche trafen sich diesmal die Leute auf der Autobahn nicht um einen Unfall zu erleben und damit einen stundenlangen Stau in den Feierabendverkehr zu setzen, sondern die Leute trafen sich im Drachental zum Draften. Ich war auch wieder früh da, und bekam daher das Warten auf weitere Teilnehmer mit. Quasi in letzter Sekunde wurden wir zehn statt acht. David brachte noch den Thomas mit, der mit einer neuen DCI-Nummer ausgestattet wurde.

Am Drafttisch sass ich zwischen Jörg (rechts) und Christian (links), der inzwischen in Stuttgart tätig ist und einfach mal wieder vorbei kam. Davon links sass Chung, auch ein seltener Gast geworden, aber er droppte nach einem 0-2.

Jörg folgte Martins Draftplan („Immer die beste Karte nehmen“) was sich nur zeitweilig mit meinem an Evilbernd angelehnten („Im Zweifelsfall die Röcke oder die Uncommon“) Plan überdeckte. Mein erster Booster war langweilig. Die Rares müllig und an blauen Karten waren Snapback und Wipe Away – da würde ich nicht zweifeln, das Snapback vorzuziehen – aber es war auch noch ein Rift Bolt und ein Thallid Germinator drin. Zwischen den beiden wollte ich mich entscheiden und nahm den Rift Bolt.

Im zweiten Booster schob Jörg mir nichts vernünftiges rotes, dafür ein Brine Elemental oder Dark Withering zu. Eine Benalish Cavalry wäre auch noch nennenswert gewesen, wenn sie nicht solche Konkurrenz gehabt hätte. Nachdem blau nicht so stark war in dem was ich weitergab, nahm ich das Brine Elemental – ausserdem hatte ich auf rot/schwarz keine Lust. Aber in den nächsten Boostern kam viel mehr weiss statt rot und ich schwenkte auf weiss/blau um.

In den Planar Chaos Boostern dann aber der Schock mit mehreren roten Karten, darunter Sulfur Elemental, das ich als wesentliche Taktik gegen mein Deck hatedraften musste. Quasi ein in-color Hatedraft zu diesem Zeitpunkt („The Hatedraft that never was…“). Schliesslich fand ich mehrere Tokengeneratoren in weiss, so dass ich auch einen Marshalling Cry früh nahm und an einem Haze of Rage überlegte, dass aber leider nicht mehr, wie geplant, um den Tisch ging.

Beim Deckbau dann die Schwierigkeit, dass ich zuwenig spielbare weisse Karten hatte, um wirklich mono-weiss zu spielen. Es musste auf jeden Fall eine weitere Farbe dazu, und blau konnte als Splash nicht überzeugen – zuviel doppelt blaue Manasymbole. Die roten Karten ermöglichten auch das Totem, wenn schon nicht als Kreatur, dann als Manabeschleunigung zu spielen (die in vielen Fällen aber nicht beschleunigte, weil danach die Manakurve auch schon zu Ende war).

Runde 1 – David RG Beats
Da David am gleichen Tisch sass, als wir die Decks bauten, hatte ich Respekt vor seinem rot und grünen Deck, das dank Marvins Unterstützung wohl wirklich die besten Karten seines Pools spielte. Drei Brute Force, einige Trampler (darunter Stonebrow) und grüne Flieger sahen recht brutal aus.

Aber in den Spielen ging es für mich glücklicherweise etwas langsamer zu. David machte einige Llanowar Elf Token, die ich mit Witch Hunter in Schach hielt und meinerseits mit Goldmeadow Lookout entgegen halten konnte.

Beide Spiele entschied ein Martyrs Cry, den ich beide Male nicht cyclelte, sondern doppelt spielte, obwohl mein 3-Mana Slot eigentlich auf dem Papier zu voll aussieht, dass sich das gelohnt hätte.

1-0

Runde zwei gegen Kai (der 0-1 stand) UW Sliver
Er liess mich trotz gewonnenem Würfelwurf beginnen (was er beim Rarepicken erklärte – er spiele Gemstone Caverns, hatte sie aber nie auf der Starthand). Ein schnell ausgesetzter Shade und ein Zealot bauen schnellen Druck auf und schlagen ihn zusammen mit einem Morph (das +0/+1 Enchantment) auf 4, aber er kann sich mittels eines Synchronous Sliver und eines ausgesetzten Riftmarked Knight (der dann einen schwarzen Ritter mit schutz vor weiss mitbringt und damit meinen Shade negiert) retten. Er baut schnell auf, ich versuche das mit einem Boom/Bust (der hier noch main war) auf meinen Mountain und seinen Plains zu verhindern, aber er hat einfach mehr Land und ich muss auf mein viertes Land wieder warten. Hier den Flieger gelegt gehabt wäre das Spiel gewesen, aber Flickering Spirit kommt genau in der letzten Runde, in der er mir noch das Spiel gewinnen kann (Kai auf drei, Flickering Spirit und Zealot sind unblockbar).

Im zweiten Spiel beginne ich wieder, diesmal mit Mulligan auf eine langsame Hand, und kann seinen Slivern und Linessa nichts entgegensetzen.

Das dritte Spiel beginne ich freiwillig und habe eine ganz gute Starthand. Der Shade wird in der ersten Runde ausgesetzt und ein Revered Dead kommt in der zweiten Runde. Kais erste Kreatur ist ein Poultice Sliver, seine beiden nächsten allerdings Telekinetic und Synchronous Sliver, so dass ich nicht nur nicht zum Angreifen, sondern auch nicht mehr zum Blocken komme.

Dann folgt allerdings die albernste Stelle des ganzen Abends. Kai spielt einen Grip of Granite auf den Synchronous Sliver, gefolgt in seiner Runde von einem Daybreak Coronet. Als wäre das nicht schon albern genug, spielt er auch noch ein Arcanum Wings.

Ich habe inzwischen wieder den Lookout und kann tappende Soldier Token machen, bin aber schon stark in den Lebenspunkten gesunken, während ich mit Soldiers vom ausgesetzten Benalish Commander (der übrigens totaler Schrott ist – nicht spielen, das Vieh – selbst nicht mit anderen Soldierkarten wie Revered Dead oder Lookout!) chump-blocken muss.

In der entscheidenden Runde haben Kai und ich jeweils einen ganzen Tisch voller Kreaturen, alle anderen stehen um uns rum und schauen dabei zu, dass das Spiel fast in das Zeitlimit geht. Kai will angreifen. Ich tappe seinen Synchronous Sliver, er nutzt diesen um mir was zu tappen, der tappt wiederum seinen Poultice Sliver, darauf antwortet er mit Linessa um mir einen Token zu bouncen, der wiederum einen Sliver von ihm tappt, dieser tappt mir den Revered Dead, Linessa resolvt und der Token vaporisiert. Er will mit dem Poultice in response dann meinen Shade tappen, was wegen Pentarch Ward (weiss) nicht funktioniert und sucht sich den Flieger statt dessen aus.

Am Ende dieser Tap-Orgie fragt er, ob der Zug beendet ist. Ich bin erstaunt und frag ihn auch sowas wie „OK, ist der Zug beendet?“ aber leider besinnt er sich, dass es nicht mein Zug war sondern seiner und greift mich lethal an. Nur mit dem Ritter, der Schutz vor weiss hat. Hmpf. Schade… 🙂

1-1

Runde 3 – MichaeL BG Thallids
Ich beginne das erste Spiel und sehe nach zweiter Runde ausgesetzten Dustwasp Bienen und vierter Runde Mirri buchstäblich weder Land noch eine Chance zu gewinnen.

Im zweiten Spiel nimmt Michael einen Mulligan und schon aus dem Spiel gegen David kenne ich es, dass ich gegen Spieler mit sechs Karten eine Chanche zu gewinnen habe. Zwar stellt er erst eine, dann eine zweite seiner insgesamt drei Mire Boas auf, lässt sich aber von meinem Zealot und verschiedenem Kleinkram (Mistmeadow Skulk macht nicht viel weg, aber Mire Boa gehört doch eigentlich dazu) aufhalten bis ich schliesslich auf sein Tendrils mit einem Dust Elemental antworten darf. Das war dann auch das Spiel.

Im dritten Spiel beginnt Michael mit der obligatorischen Mire Boa und Pendlehaven Elder. Ich bleibe lustig auf vier Mana, halte aber zwei Saltblast und den Luminid und schaue Michael dabei zu, dass er den Deathspore Thallid mit Sprout Swarm online bekommt (dagegen mache ich absolut nichts) und lasse mich von einem Ancient verhauen. Hmpf.

1-2

Runde 4 – Michael mit RGW
Eigentlich wollte ich gegen Thomas spielen, aber ich werde gegen Michael „hochgelost“, der 1-1-1 steht. Im ersten Spiel, dass ich beginne, behalte ich die Initiative über das gesamte Spiel. Ich beginne mit einem ausgesetzten Shade, er spielt einen Emberwilde Augur und danach (eine Runde bevor der Shade unsuspended) lege ich den Soultether Golem. Als er im Upkeep den Augur auf mich verschiesst und den Golem mit einem Ghostfire entsorgt, hatte ich gedanklich das Spiel schon abgehakt. Dabei war es keine schlechte Idee, denn durch einen Flickering Spirit und meinen Tokengenerator wäre der Golem eine dauerhafte Kreatur gewesen. Michael setzt noch Aven Riftwings und Keldon Marauders ein, deren Vanishing ich aber überlebe. Danach kommt nichts mehr um meine Kreaturen aufzuhalten.

Im zweiten Spiel ist Michael zunächst flooded, stellt meinen Weenies dann einen Havenwood Wurm entgegen, den ich mit einem Dust Elemental gegenrace und einem Pentarch Ward auf der Hand absichere.

Am Ende stehe ich mit 2-2 auf dem fünften Platz knapp vor Jörg. Gewonnen hat es mal wieder der Christian, dem ich unendlich rote und blaue Karten zuschob (ausser denen, die er nicht spielen brauchte). MichaeL kam auf den zweiten Platz.

Zum Abschluss noch den Hinweis auf die zweite WOW (Online) Erweiterung:
WOW zweite Erweiterung: Wrath of the Lich King