Blog über Magic: the Gathering und Brettspiele

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Spiel 2015 – Tag 4

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Der Sonntag ist traditionell der letzte Tag der Spiel und ich beschäftige euch nicht mit Park- oder Anfahrtsanekdoten. Auch die Einkäufe stelle ich jetzt mal direkt an den Anfang, das ist bestimmt etwas schöner. Wie schon in den letzten Jahren haben wir am letzten Tag stärker zugeschlagen. Interessanterweise waren die Preise für einige Spiele etwas schwankend. Nachdem „German Railroads“ am Donnerstag für 20 Euro am Kaufhof-Stand zu haben war, gab es die heute auch wieder. Schade, dass wir das gestern für 22 kaufen mussten. Hätten wir bis heute gewartet, dann wäre es deutlich günstiger gewesen.

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Unsere Einkäufe im Überblick:

Bei den Finnen haben wir Race to the North Pole und Realm of Wonder mitgenommen. Beim Feuerland-Verlag kam noch ein reduziertes Glasstrasse dazu. Und bei den Polen konnte ich mich durchringen, für The Curse of the black dice Geld auszugeben.

Was man auf dem Bild nicht sieht (da in Plastiktüten) sind 25 Euro in Highlander-Deckboxen und 50 Euro in Kartenhüllen für Brettspiele sowie zwei Würfelblister aus dem Factory-Second-Reject-Programm von Chessex. Insgesamt haben wir 200 Euro ausgegeben, die Crepes nicht mitgerechnet.

Race for the North Pole

Zu den finnischen Spielen kann ich noch nicht viel sagen. Als wir an dem Stand ankamen, war Race for the North Pole gerade im Gang und nach der Runde hatte sich schon eine Gruppe angemeldet. Der engagierte Jouni erklärte uns das Spiel aber während wir zuguckten. Der Trick ist an dem Spiel ein sich drehendes Spielbrett, wie man es von einigen China-Restaurants kennt. Genauso wie dort kann man eine von drei Karten spielen, die vor einem liegt. Hat man eine gewisse Zahl von Sturmpunkten zusammen, wird das Brett gedreht, so dass man an andere Karten kommt und sich die zum Nordpol reisen wollenden Meeples mit neuen Hindernissen (Eisspalten) konfrontiert sehen. Ein Teil des Spielbretts ist aus transparentem Material, und so verändert sich das Labyrinth mal positiv und mal negativ.

Als Interaktionselement gibt es Karten zum angreifen, wir haben hier gedachte Schneeballschlachten gesehen. Ansonsten ist das Spiel recht einfach und in der comichaften Anleitung auf zwei Seiten erklärt. Die spielende Gruppe fand es spassig, einer in der Dreierbesetzung bekam zwar alles ab und fand das wohl nicht so lustig, aber wenn man die Glückselemente mal so akzeptiert geht das wohl in Ordnung.

Sowohl Race to the North Pole wie auch Realm of Wonders konnten wir von den zwei bzw. vier Autoren signieren lassen, da sie jeweils alle am Stand bzw. am Schwesterstand in Halle 3 waren.

Curse of the black dice

Ich rufe noch mal das Thema mit der schlechtesten Erklärung auf. Wenn es auch am polnischen Gemeinschaftsstand etwas ruhiger zuging – aber so lustlos wie unser Erklärer war wirklich niemand bisher. Er bekam zwar gerade eine Brezel und eine Mezzo Mix und vielleicht störten wir auch in seiner Pause, aber ab und zu kauend „hmm“ zu sagen und die Hälfte des Spiels nicht zu erklären, fand ich sehr doof. Immerhin waren noch zwei andere am Stand, die immer mal wieder nach uns geguckt haben und uns aktive Unterstützung gegeben haben. Sonst hätten wir nicht herausgefunden, dass es auch noch Charakterkarten gibt oder wie die Wertung funktioniert.
Da wir nach dem schlechten Start noch ein komplettes Spiel mit Regelkenntnissen durchgespielt haben, kann ich es jetzt auch beschreiben.

Es ist ein semikooperatives Spiel. Alle können verlieren, aber nur einer kann gewinnen. Jeder Spieler hat 5 eigene Würfel und man spielt gegen ebensoviele schwarze Würfel auf der Seite des Spiels. Zum Rundenbeginn würfelt der Captain alle schwarze Würfel und gruppiert sie an das Szenario. Danach beginnt er, seine Würfel zu werten und legt eine Bildgruppe heraus und an die Spielerseite der Szenariokarte. Die anderen Spieler folgen im Uhrzeigersinn bis keine Würfel mehr verfügbar sind. Als Modifier gibt es Rum-Tokens (die man zu Hause auch etwas realistischer gestalten könnte), die man einsetzen kann um seinen Wurf zu wiederholen oder um einen Pirat der Crew zu aktivieren, der bestimmte Bonus-Funktionen hat. Allerdings ist die Crew nach dem Einsatz von unterschiedlich vielen Rum-Token betrunken und kann nicht mehr aktiviert werden (die Charaktere können aber resettet werden).

Bei der Auswertung des Szenarios sollten nun nach Möglichkeit alle schwarzen Würfel mit einem Spielerwürfel „neutralisiert“ werden. Dann erhalten die beteiligten Spieler einen Bonus in Form neuer Rum-Token oder Gold. Ãœberhaupt geht es am Ende nur um das Gold. Der mit dem wertvollsten Gewinn siegt, und die 20 Münzen im Vorrat geben die Spielzeit an, und zeigen Werte von 3 bis 5. Darum will man eigentlich nicht das Schiff retten, sondern nur so viel Gold wie möglich. Wenn man die schwarzen Würfel am Anfang aber nicht matcht, dann werden sie erneut geworfen und mit abnehmender Chance tragen sie Symbole der noch auszuwertenden Würfel. Dann werden sie dazu genommen und das „nicht schaffen“ kaskadiert durch die weiteren Stufen.

Wenn die schwarzen Würfen nicht neutralisiert werden, gibt es Strafen. Das Schiff wird beschossen (und sinkt beim dritten Treffer, d.h. Game Over) oder die Piraten sterben (es geht nur um die Sonderkarten). Aber auch mehr schwarze Würfel für die nächste Runde sind sehr unangenehm. Vielleicht die schlimmste Strafe für Piraten ist der Verlust von zwei Rumfässern.

Die beiden ersten Felder geben dann an, wer neuer Kapitän wird und die beiden hinteren Felder entscheiden, dass der mit den meisten Würfeln noch ein Gold extra nehmen darf. Ist das Gold verteilt, dann gewinnt der mit dem höchsten Wert.

Favor of the Pharaoh

BGG: Favor of the Pharaoh
Bei bezier Games habe ich einen Blick auf Favor of the Pharaoh geworfen. Ich wollte mir schon „Um Krone und Kragen“ holen, aber es war mir etwas zu teuer, für ein paar Würfel und Karten so viel Geld zu zahlen wie auf dem Sammlermarkt dafür aufgerufen wird. Favor of the Pharaoh macht da alles viel richtiger. Da Werte und Funktionen getrennt sind, ist es modular und hat einen höheren Wiederspielreiz. Beziehungsweise ist es auch einfacher zu begreifen, was man hat, da die Symbole für die Würfel viel offensichtlicher gedruckt sind.

Leider habe ich mich aber vom Preis abschrecken lassen. 50 Euro sind mir für zwei Hände voll Standardwürfel etwas zu viel.

Signorie

BGG: Signorie
Bei What’s your Game? haben wir uns relativ kurz vor Schluss noch Signorie erklären lassen und zwei der sieben Runden in einem Dreier gespielt. Unsere Erklär-Bärin fand das Spiel auch die interessantere Neuigkeit, wobei Nippon sehr gehypt war und weiter oben auf der Fairplay-Chart gelandet ist. Bei Signorie handelt es sich ebenfalls um ein Spiel mit Würfeln.

Das grosse Spielbrett und die Symbolik führten dazu, dass es sich etwas schwierig erschliessen lässt. Obwohl ich das Gefühl habe, es verstanden zu haben, kam unser spanischer Zaungast und meine Frau immer wieder auf die falsche Fährte. Dabei ist das Spiel eigentlich recht übersichtlich. In jeder der sieben Runden gibt es drei Phasen.

Phase I: alle Würfel werden geworfen und farblich sortiert. Es gibt fünf Farben, die auf dem Spielertableau immer Werte von 1 bis 5 haben. Wenn man einen Würfel nimmt, setzt man ihn auf das eigene Feld der Farbe. Ist der Würfel höher oder gleich der Zahl, ist alles in Ordnung. Bei Gelb ist das also immer der Fall. Ansonsten muss man die Differenz in Geld bezahlen. Danach macht man eine der drei Aktionen in dieser Farbe, wobei zwei Aktionen in allen Farben verfügbar sind. Eine Aktion ist farbspezifisch.
Allen Farben gemeinsam ist, dass eine der identischen Aktionen ist, einen „Helfer“ einzusetzen. Diesen setzt man immer auf die nächstniedrigere Farbe (bei der niedrigsten Farbe Gelb dann auf die höchte Farbe türkis) und aktiviert damit eine Sonderfunktion, die man ab dann bis zum Spielende zusätzlich ausführt, nachdem man die Hauptaktion dieser Farbe aktiviert hat. Nur gibt das natürlich keinen direkten Vorteil.
Die andere gemeinsame Aktion aller Farben ist die Akitivierung eines Bereichs auf dem Spielbrett, dem Missionsbereich. Dort liegen zehn Plättchen in zufälliger Anordnung, die in jeder Phase I auch zufällig neu verteilt werden. Dadurch ändert sich die Aktion in jeder Runde (was etwas zur Unübersichtlichkeit beitragen mag). Für die Ausführung der Aktion muss man eine der Spielfiguren abgeben (die Arbeiter sind eigentlich Ressourcen) und kann sich für die „Männer“- oder die „Frauen“-Aktion entscheiden.

Die Männer- und Frauenspielsteine passen hervorragend zum Renaissance-Thema des Spiels, ergeben aber bei genauerer Betrachtung, was man eigentlich mit den Männchen macht, echte Diskussionspunkte. Will man einen Mann wegwerfen um drei Siegpunkte zu bekommen? Oder zwei Frauen verkaufen für 4 Geld? Eine Aktion lässt auch aus einem Mann eine Frau werden. Immerhin ist das Spiel ab 12…

Es gibt eine Karte von Italien, wo man seine Männer einsetzen kann. Aber zuerst musst man sie in einer von drei Professionen trainieren die rechts daneben sind. Wenn man sie dann in eine Region schickt, gibt das Plättchen und Siegpunkte. Jeder Spieler hat eine eigene Verteilung von gewünschten Plättchen für das Spielende, sodass die Nachfrage schon mal unterschiedlich ist. Je nach Profession legt man das Plättchen neben sein Tableau und muss mindestens drei in einer Profession gesammelt haben, dass man Punkte dafür bekommt. Es ist auch möglich, die Frauen zu verheiraten um an die Plättchen zu kommen, die links liegen. Dabei muss man eine Mitgift zahlen, die auch in Siegpunkte verdoppelt wird. Die Sammelplättchen werden in Phase I aufgefüllt.

In Phase III kommt es zur Auswertung. Die Spieler müssen passen, wenn vier der fünf Felder belegt sind, können auch vorher schon passen. Dann kommt der eigentliche Clou an dem Spiel: man darf nicht mehr als 13 in der Summe auf den vier Würfeln haben. Dadurch dass alle grösseren Würfel automatisch passen, könnte man ja sagen dass der Startspieler einen grossen Vorteil hat, da er immer passende Würfel findet. Aber durch diese Anforderung kann man Spieler unter Druck setzen, weniger Aktionen zu machen oder schlechtere Aktionen zu nutzen, die man sich aber noch leisten kann. Immerhin kann man über ein paar Sonderaktionen sein eigenes Limit temporär erhöhen, wenn man Männer (oder Frauen) in einer passenden Mission abgibt.

Als Bonus gibt es eine weisse Frau (schon wieder etwas Diskussionsmaterial), die man sammeln kann weil eine Aktion darin besteht, Nachwuchs über die weissen Frauen zu bekommen, die man gesammelt hat – sowie einen wechselnden Bonus aus einem Plättchen (wie bei Terra Mystica). Gefällt mir der Bonus nicht, kann ich ihn auch mit 3 Geld ersetzen. Ist die Summe meiner Würfel mehr als 13, bekomme ich den Bonus überhaupt nicht.

Zur Unübersichtlichkeit: ja, das Spielbrett ist gross und man weiss auch nicht genau, ob man nun die Männer ausbilden oder auf der anderen Seite in die Missionen schicken will. Das kann ich nach zwei Runden natürlich auch nicht sagen. Aber die Regeln sind nicht so unübersichtlich und wenn man damit klarkommt, dass es statt Männern und Frauen auch rote und blaue Holzwürfel hätten sein können, dann funktioniert das Spiel für mich ganz gut. Ob die 90 Minuten bis zwei Stunden Spielzeit und die etwa 28 Aktionen in einem vernünftigen Downtime-Verhältnis stehen kann ich ebensowenig beurteilen wie einen eventuellen Catch-Up-Mechanismus, den ich noch nicht gefunden habe. Es wirkt aber so, dass man eine gewisse Strategie sinnvoll spielen kann, wenn man sich nicht zu stur an etwas hält, was die Würfel oder Mitspieler nicht hergeben.

Fazit

Dieses Jahr war ich an allen vier Tagen auf der Spiel und habe keine (ok, kaum) Termine gemacht. Es war eine erstaunlich lässige Spiel, vielleicht auch weil wir an keinem Tag pünktlich um 10h dort waren und auch die Endzeit meistens vor Messeschluss lag. Gerade in den Abendstunden haben wir damit weniger Möglichkeiten für Spieletests gehabt, aber ich fand es trotzdem recht erfolgreich und habe mich gefreut, so viele Spiele kennen gelernt zu haben.

Roborama (siehe Tag 2) war heute abend ausverkauft, was angesichts der Miniaturen in der Box und auf dem Preisschild nachvollziehbar ist. Schade. Ansonsten habe ich Werwölfe von Ravensburger nicht bekommen und muss bei einigen Spielen noch darauf warten, dass sie mal billiger werden. Bis dahin ziehe ich mich mit den Swan Panasia Sleeves zurück und tüte ein paar Karten ein. 🙂

Noch 367 Tage…

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